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www.autonomes-zentrum.org
Heidelberg, 2002-09-26
Presseerklärung
zur heutigen Aktion vor dem Gemeinderat
Am
heutigen Donnerstag, den 26.09.2002, haben SympathisantInnen des Autonomen
Zentrums (AZ) vor der Gemeinderatssitzung eine spontane Kundgebung mit
Transparenten und Flugblättern durchgeführt. Aufmerksam gemacht
werden sollte damit auf die Kriminalisierung einiger AZ-AktivistInnen,
die nach der Demonstration der Antifaschistischen Initiative Heidelberg
(AIHD) gegen innere Sicherheit am 22.06. diesen Jahres an der versuchten
Besetzung des Alten Hallenbades beteiligt waren. Gegen zehn Personen war
von der Stadt Strafanzeige erstattet worden. Der heutige Protest richtete
sich gegen den repressiven Umgang der Stadt mit Forderungen nach selbstverwalteten
Freiräumen.
Im
Anschluss wurde die BürgerInnenfragestunde im Gemeinderat genutzt,
um auf die Situation des AZ hinzuweisen.
Die
Stadt zeigte ein weiteres Mal, wie sie mit unangenehmem Protest umgeht,
als die bereits abziehenden TeilnehmerInnen von der Polizei angehalten
wurden und eine Person ihre Personalien abgeben musste.
Im
Folgenden dokumentieren wir das Flugblatt, das vor Ort verteilt wurde:
Ȇberdrei
Jahre Räumung und immer noch kein
ERSATZ
FÜR´S AZ
Im
Februar 1999 wurde das Autonome Zentrum (AZ) Heidelberg - nach nahezu achtjähriger
erfolgreicher Existenz -geräumt
und vor den Augen der AktivistInnen abgerissen. Seitdem geistert das uneingelöste
Versprechen der OberbürgermeisterinBeate
Weber, für gleichwertigen Ersatz zu sorgen, durch die Auseinandersetzung
um neue Räumlichkeiten. Die Verhandlungen sind gescheitert und von
Seiten der Stadt ist eisiges Schweigen eingekehrt; es hat den Anschein,
als ob die Verantwortlichen das Problem aussitzen wollten.
Doch
nicht nur die AZ-SympathisantInnen sind sich der Notwendigkeit eines neuen
selbst verwalteten (Jugend)Zentrums in Heidelberg bewusst: Laut einer Umfrage
bei der Heidelberger Bevölkerung [durchgeführt vom Heidelberger
Institut für Politische Wissenschaft, von der Stadt Heidelberg und
der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen] sprachen sich im Juli 2000 76 %aller24-
bis 35-Jährigen für ein neues Autonomes Zentrum in Heidelberg
aus.
Neben der ebenfalls gescheiterten offiziellen Bewerbung des Autonomen
Zentrums um die ehemalige Gaststätte „Hildes Hellebäch´l“
an der Dossenheimer Landstraße hat es immer wieder Aktionen unabhängiger
Gruppen von SympathisantInnen gegeben, die auf die Situation des Autonomen
Zentrums aufmerksam machen wollten - wie z. B. die Besetzungsparty des
„Unabhängigen Komitees Test your AZ“ im Rangierbahnhof oder die „Test
your Playground“ auf dem Gelände von „Hildes Hellebäch´l“.
So kam es auch nach einer Demonstration der Antifaschistischen Initiative
Heidelberg (AIHD) gegen Innere Sicherheit am 22.06.2002 zum Versuch von
AZ-SympathisantInnen, eine Party in dem seit Jahren leer stehenden Alten
Hallenbad zu feiern, um wieder einmal die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit
auf die fest gefahrene Situation des Autonomen Zentrums und das uneingelöste
Versprechen der OB zu lenken. Allerdings wurde dies durch die Polizei verhindert,
wobei 10 Personen festgesetzt, fotografiert und „personalienkontrolliert“
wurden.Gegen
diese Personen hat die Stadt Heidelberg nun eine Anzeige wegen „Hausfriedensbruchs“
gestellt.
Wir
protestieren mit unserer heutigen Aktion gegen die Kriminalisierung unserer
Forderungen nach einem neuen Autonomen Zentrum in Heidelberg!
Wir werden nicht warten, bis sich die Verantwortlichen der Stadt
bequemen, ihre Versprechen einzulösen oder bis diese vergessen sind!
Sofortige
Rücknahme aller Strafanträge gegen AZ-UnterstützerInnen!
Selbst verwaltete Freiräume erkämpfen! Für ein neues
Autonomes Zentrum in Heidelberg!«
Wir
möchten alle Interessierten herzlich zu der Informationsveranstaltung
„Geschichte, gegenwärtige Situation und Perspektiven des Autonomen
Zentrums Heidelberg“ am25.10.2002um
20.00 Uhr
im
Café Gegendruck in der Fischergasse 2, Heidelberg (Altstadt) einladen!
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