Wieder einmal hat sich gezeigt, wie die Stadt Heidelberg mit Initiativen
zur Schaffung selbst verwalteter Räume umspringt. Allem Anschein nach
hat es die Stadt mit ihrem Engagement zur Einrichtung einer Jugendhalle
nicht Ernst gemeint: Angesichts der städtischen Verzögerungstaktik
hinsichtlich der Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten hat die
„Schülerinitiative für ein selbst verwaltetes Jugendzentrum“
aufgegeben. In den zweieinhalb Jahren ihres Bestehens haben sich die SchülerInnen
nach Leibeskräften verbogen, um mit immer weiter reichenden Zugeständnissen
das Wohlwollen der Stadt zu erkaufen: So arbeitete die Initiative auch
nach dem Scheitern des „Round Table“ im Oktober 2000 weiterhin mit städtischen
Institutionen zusammen, obwohl klar war, dass die dabei angestrebte Jugendhalle
keineswegs selbst verwaltet, sondern nur ein Anhängsel des Stadtjugendrings
sein würde.
Gescheitert ist das illusorische Vorhaben, die Schülerinitiative
mit der Teilnutzung der
Halle 02 abzuspeisen, da dieses Projekt auf Profit ausgerichtet ist
und damit eigenverantwortliches, nicht-kommerzielles Engagement verhindert.
Zynisch stellt sich dabei der Umstand dar, dass das Autonome Zentrum die
Gebäude, in denen sich die Halle 02 befindet, bereits 1999 als möglichen
Ersatz angeführt hatte, der damals allerdings von der Stadt ausgeschlagen
wurde.
Den vorläufigen Höhepunkt der systematischen Verhinderung
selbst verwalteter Strukturen markiert der negative Entscheid über
die Bewerbung des AZ (im Exil) für die Nutzung der ehemaligen Gaststätte
„Hildes Hellebäch´l“. Sie ist wohl endgültig dem Stadtteilverein
Handschuhsheim zugesprochen worden – was ein Schlag ins Gesicht all derer
ist, die damals mit uns zusammen für die Einrichtung eines neuen Autonomen
Zentrums in diesen Räumlichkeiten gekämpft haben.
Begründet wird diese konsequente Abwehrhaltung der Stadt wohl
mit dem „schlechten Ruf“ des AZ, den auch der persönliche Referent
der Oberbürgermeisterin, Herbert Braun, immer wieder ins Spiel bringt
(vgl. RNZ-Artikel vom 10.04.2002).
Aber dass die von Braun angeführten „politischen Parolen“ der
Autonomen letztendlich doch nicht ausschlaggebend sind, zeigt sich am Beispiel
der „Schülerinitiative für ein selbst verwaltetes Jugendzentrum“:
Obwohl sie über ein „poliertes Image“ verfügt und für ihr
„jugendliches Engagement“ von allen erdenklichen Seiten Lob einheimste,
ist selbst eine städtisch kontrollierte Jugendhalle nicht realisiert
worden.
Inzwischen musste sogar die Schülerinitiative einsehen, dass die
Heidelberger Stadtverwaltung keine selbst verwalteten Jugendräume
zulassen wird.
Für ein neues Autonomes Zentrum in Heidelberg!
Pressegruppe des AZ im Exil